Bei uns ist jetzt schon Mitternacht und Jahreswende, bei Euch hat es ja noch 12 Stunden Zeit.
Trotzdem von uns einen Guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr voller neuer schöner Erfahrungen und Erlebnisse wünschen wir euch Allen.
Wenn man in einer wunderschönen Landschaft bei super Wetter Radfahrer mit Gepäck auf Tour sieht und denkt die Armen....
Wenn man auf eine Campinplatz direkt am Meer junge Pärchen aus den Zelten krabbeln sieht und nicht mit ihnen tauschen möchte...
Wenn man alle diese jungen Menschen nicht beneidet sondern fast bedauert, dann weiß man, dass man echt alt ist.
Ausgerechnet wir, die wir es 30 Jahre geliebt haben mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, selbst wir würden nicht mehr tauschen wollen, außer natürlich wenn wir nochmal so jung und gesund sein dürften.....
Samstag, 31. Dezember 2016
23.12.2016 McKee Memorial Reserve Ruby Bay --> Puponga Cape Farlwel
Sonne, windig morgens noch 10 später bis 22°C.
Schone Strecke über Mozueka, Takaka bis Puponga gefahren.
Bergig, Kiefernwälder, Farne, viele Plantagen, Äpfel, Kirschen, Hopfen, Wein,
Zitronen, Erdbeeren, Kiwis, Brombeeren.
Zumt nördlichsten Teil der Südinsel über ein relativ lange
Staubstraße gefahren, Cape Farewell Spit. 18:30h sind wir am FreeCamping
Puponga direkt am Meer und es regnet mal wieder in Strömen. Hier kann man viele
Vögel beobachten. Es gibt ganz viele schwarze Schwäne, keine Weißen.
Hier ist einiges anders:
- die fahren links
- das Wasser dreht sich andersrum
- im Supermarkt packt das Personal deine Einkäufe in Plastiktüten (wehe du willst es selber einpacken!)
- Weihnachten ist im Sommer
- im Sommer sind die Nächte auch schon mal Richtung Gefrierpunkt
- Badelatschen und Kniestrümpfe gelten als schick
- Gummistiefel sowieso
- Weihnachtsgeschenke gibt es am 26.12.
- die Schwäne sind schwarz
Nur für die Nerds! Technic for Dummies!
Wir haben uns ja bewusst für einen nicht ganz billigen Anbieter entschieden, um möglichst wenig Probleme mit eventuellen Werkstattaufenthalten zu haben. Maui ist ziemlich der Platzhirsch und hat angeblich keine Fahrzeuge älter als 3 Jahre.
Unser hatte bei Übernahme etwa 52 Tkm und ich schätze ihn auf etwa ein Jahr.
Es ist ein Mercedes Sprinter 313 CDI mit 7,2 m Länge und 2,8 m Höhe und vermutlich max. 3,5t.
Ausgestattet ist er wie auf der Beschreibung. Das Layout haben wir leider von 2016/2017 bekommen, das von 2015/2016 war deutlich besser.
Ich hoffe der Link funktioniert.
https://www.dropbox.com/sh/uio1wqbqcxecax0/AAB5mrRcAd13q2NDWM51GngGa?dl=0
Es gibt auch eine Solaranlage zur Aufladung der Batterie. Als wir den Camper übernommen haben, hatte die Batterie etwa 13,5 V.
Wir sind damit immerhin 3 Wochen ohne Anschluss an ein 230 V Netz ausgekommen. Wobei wir ja mit Sonne nicht verwöhnt wurden und den Kühlschrank auf echte Kühlung gestellt hatten, entgegen den Empfehlungen auch Nachts.
Nach drei Wochen hatten wir dann nur noch ca. 11,5 V. Außer dem Wechselrichter (von zu Hause mitgebracht) lief alles noch einwandfrei.
Aber wir dachten: „laden wir halt mal auf“ und es gab sich ja auch eine gute Gelegenheit. Also ca. 16 Stunden ans 230 V-Netz. Das Ergebnis hat leider nicht überzeugt. Nach dem Aufladen hatten wir etwa 13 Volt, soweit so gut, aber schon nach einem Tag waren wir wieder bei knapp über 12 Volt und da halten wir uns jetzt seit ca. 4 Tagen auf trotzdem das es gefühlt mehr Sonne gibt als vorher und außerdem sind wir auch einiges an Kilometern gefahren.
Mein Fazit bzw. meine Vermutung:
Die Ladung über das Batterieladegerät am 230 Volt-Netz ist nicht besonders üppig.
Die Ladung über die Lichtmaschine ist ohne eine intelligente Ladesteuerung nicht effektiv (ist ja auch bekannt).
Die Ladung über die Solaranlage ist selbst in Neuseeland nicht sooo großartig.
Was für eine Batterie verbaut ist und was für ein Ladegerät versuch ich noch rauszubekommen.
Eins coole Sache wäre ein intelligenter Laderegler für die Lichtmaschine, den man ganz einfach auch in ein Mietfahrzeug einbauen und wieder ausbauen kann ;-))
Die Anzeige des Wasserstandes im Frischwassertank funktioniert nicht.
Die Anzeige des Füllstandes des Abwassertankes funktioniert nicht.
Steinschlag in der Windschutzscheibe von Anfang an, ohne das es auf dem Protokoll vermerkt wurde, sind auch schon mehr geworden.
Die Wasserpumpe war defekt bis sie am 21.12. getauscht wurde, obwohl wir schon am 7.12. das erste Mal deswegen reklamiert hatten. Wir wurden ja auch zu einem Monteur geschickt, der aber nicht helfen konnte und uns nach Queentown geschickt hat, weil sie dort wohl das Ersatzteil hätten. In Queenstown waren wir dann am 14.12. aber ein Ersatzteil hatten sie dort natürlich nicht und haben uns vertröstet nach dem Motto „geht doch“. Da es aber nur manchmal ging und dies für uns nicht so prikelnd war, haben wir am 20.12. dann nochmal angerufen und eine neue Pumpe gefordert und siehe da, wer ausreichend Druck macht….am nächsten Tag wie schon beschrieben hat der Austausch der Wasserpumpe super geklappt. Aber immerhin drei Anläufe, nicht ganz 5 von 5 Sternen.
Am 8.12. hatten wir dann eine Anzeige wie: „Engine oil level Reduce oil level“ und beim Starten dann „ Engine oil level Not when eng. running“.
Naja also Maui Service angerufen. Ich hätte ja einfach Öl aufgefüllt, da wir sowieso direkt neben eine Tankstelle standen. Aber wir sollten einfach weiter fahren und der Mechaniker sollte dann morgens zum Stellplatz kommen und sich kümmern. Aber morgens kam ja dann doch nur ein Anruf wir sollten einfach bei der nächsten Tankstelle Öl auffüllen.
Da wir zwischenzeitlich das Handbuch gefunden hatten habe ich ein bisschen geblättert und einiges versucht und den Fehler auch so behoben. Laut Ölmessstab (hat der Wagen zum Glück auch noch) war nämlich genug Öl drauf.
Nur die Anzeige hat sich nicht beruhigt und immer diesen Fehler gemeldet. War dann ganz leicht auszustellen, man brauchte nur den Schlüssel auf Schalterstellung 2 drehen, die Fahrertür öffnen, das Licht an und wieder ausschalten und …oder war es andersrum.. und nach Mekka musste man sich glaub ich auch noch 5 mal verbeugen. Jedenfalls war dann plötzlich alles wieder gut.
Das Radio (bzw. Musik hören) im Benz funktioniert übrigens auch super, sowohl mit Smartphone über Bluetooth oder USB-Stick und auch Freisprechanlage alles immer wieder gleich verbunden, geht direkt weiter wo vorher aufgehört wurde, wirklich toll. Allerdings haben wir den USB-Anschluss erst nach 14 Tagen gefunden;-).
Der Sprinter fährt fantastisch. Ich hatte ja bedenken, verwöhnt durch den T5, aber wirklich, klasse fahren mit der Kiste.
Auch die Wendigkeit und die Power die Berge hoch alles gut. Ob ich das auch in Europa so bewerten würde weiß ich nicht ganz genau, dort ist es ja zumindest beim Parken und in den Städten deutlich enger als hier, aber ich find’s geil.
Die Innenaufteilung des Campers ist brauchbar und wir fühlen uns wohl, aber da geht noch einiges um es zu optimieren (Gruß an Ohni).
Die Höhe im Innenraum ist für uns Zwerge auch ausreichend, wir können gut stehen, ca. 1,9m lichte Höhe. Der Durchgang zum Fahrerhaus ist sehr angenehm.
Die Toilette und Dusche funktioniert auch bei meinen Abmaßen einigermaßen. Das Waschbecken im Bad ist so klein, das ist über.
Wasserversorgung auch mit Warmwasser ist (jetzt) sehr gut.
Den festangebauten Außengrill haben wir noch nicht benutzt und er ist bei dem häufigen Regen und Wind auch nicht so praktisch (denke ich).
Der Kühlschrank von Waeco ist groß und kalt, mit Gefrierfach, welches auch zum Einfrieren funktioniert.
Kochstelle hat drei Flammen, zwei reichen aus. Große Spüle mit Glasabdeckung funktioniert, leider kann man den Wasserhahn nicht nachdraußen ziehen oder mit einem Duschschlauch verlängern, das wäre noch sehr cool.
Das Bett ist zu kurz, selbst für uns. Der Tisch ist zu klein und durch die Anbringung nicht besonders gut nutzbar. (Mal sehen ob ich da noch in einer Werkstatt halt mache und Optimierungsideen umsetzen lasse. Hätte ich schon längst selbst gemacht, die haben hier allerdings komische Schraubenköpfe mit Innenvierkanntschlüssel, sowas hab ich nicht mit.)
Es gibt eine Dachluke zum Öffnen (die auch schon Wasser durchgelassen hat, komischerweise nur einmal) und ein Fenster in der Schiebetür, neben den beiden Fahrhaustüren. Es wäre schön hinten mindestens noch ein Fenster öffnen zu können, bei einem eigenen je Seite, damit man die windabgewannte Seite wählen kann.
Insbesondere das Abwasserschlauchsystem ist wirklich gut.
Die Dumpstations in ganz Neuseeland sind übrigens ziemlich genial, nicht jede Station, aber das System ist toll. Weiß jemand ob es sowas auch in Deutschland bzw. Europa gibt oder gibt es das nur auf Campingplätzen?
Freitag, 30. Dezember 2016
22.12.2016 McKee Memorial Reserve Ruby Bay
Morgens scheint erst noch etwas die Sonne, aber dann kam wie
angekündigt der Regen. Wir sind einfach geblieben und haben den Tag im Camper
verbracht, lesen, essen, aus dem Fenster schauen und ich habe bestimmt 6
Stunden gebraucht um Postkarten für Freunde und Familie zu verschicken. Früher
hat Martina die Postkarten mit der Hand beschrieben, das war für mich einfacher
;-).
Tina hat sich heute die erste warme Dusche im Camper
gegönnt, auch schön wenn es draußen so kalt ist.
Die Neuseeländer sind sehr freundlich und entspannt, lassen
sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Der Park-Manager der morgens auf dem
Campingplatz das Geld persönlich einsammelt hat ganz ruhig gewartet, bis denn
auch die Langsamsten aufgestanden sind. Auch bei zwei Jungs im Zelt, die
reichlich Müll um das Zelt verteilt hatten, hat er kein Theater gemacht sondern
ganz ruhig den Hinweis gegeben etwas aufzuräumen. Mit Erfolg.
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